Die zehn Regeln
So werden Sie sexy!
Man
kann es machen wie Marilyn Monroe und sich einen halben Zentimeter vom
rechten Absatz absägen für diesen unvergleichlich sahnesanften
Gang. Man kann sich Silikon in die Brüste und Collagen in die Lippen
spritzen lassen, Augenaufschläge üben und verlegenes Kichern.
Und am Ende ist man immer noch nicht sexy.
Wir verraten Ihnen, wie man wirklich unwiderstehlich wird und jeden
Mann bekommt. Zumindest theoretisch. Einen Gang hat, der absolut anziehend
wird, eine Ausstrahlung bekommt, die jede Frau neidisch macht. Hier
ist es: Das Zehn-Punkte-Programm
1. Sexy: Was ist das überhaupt?
Verdammt gute Frage. Sexy sein: Heißt das nun sinnlich, lebenslustig,
leidenschaftlich? Oder: hingebungsvoll, lasziv, räkelig? So eine
Frage ist wie ein Rorschach-Test: Die Antwort verrät nichts über
den Tintenklecks, aber alles über die Persönlichkeit dessen,
der ihn deutet.
Der Psychologe Hans Eysenck hat eine erotische Frau mal bündig
so definiert: nicht männlich. Attraktion, so seine
Theorie, beruht auf den Unterschieden zwischen den Geschlechtern. Die
Körperteile, die sich am meisten vom männlichen Körper
unterscheiden, sind am erregendsten, und je größer die Unterschiede
(wir denken hier mal kurz an Pamela Anderson), desto besser.
Schöne Theorie. Wir glauben sie nur nicht. Wir kennen genug brettflache
Rollkragenträgerinnen, die das Gegenteil beweisen. Wir glauben:
Sexiness ist eine Haltung. Eine Frage der Einstellung, des Selbstvertrauens,
des Vergnügens an sich selbst, am Leben und an anderen Menschen.
Sexy sein hat nichts mit der Länge der Haare, der Kürze des
Rocks und der Höhe der Absätze zu tun. Aber viel mit der Breite
des Lächelns und der Größe des Herzens. Wir glauben:
Echte Sexiness ist anstrengungslos. Absichtslos. Hat nichts mit Schuften,
nichts mit Leiden und schon gar nichts mit Perfektion zu tun. Cameron
Diaz: sexy. Victoria Beckham: neeee.
2. Sexy aussehen?
Oder sich sexy fühlen? Noch mal zurück zu Herrn Eysenck:
Da ist noch etwas, was an seiner Theorie nicht hinhaut: die Idee, Sexiness
wäre von außen definiert. Glauben wir auch nicht.
Wir glauben stattdessen: Herr Eysenck ist nie Samstagnacht mit diesem
Ich könnte die Welt umarmen-Gefühl in eine Bar
gestratzt, das absolut jede Frau augenblicklich in eine Sexbombe verwandelt.
Schönheit kommt von innen? Sexiness kommt von ganz tief innen.
Und sickert dann ganz langsam nach außen: durch die glitzernden
Augen, das entspannte Lachen, die fast elektrische Energie, die aus
den Fingerspitzen britzelt. Bis, unfassbar, sogar Männer sie bemerken
3. Willkommen in Ihrem Körper!
Hier ist die Erklärung dafür, warum ältere Frauen oft
sexier sind als ganz junge: Sie haben gelernt, ihren eigenen Körper
zu lieben, egal, wie er aussieht.
Das spiegelt sich in der Körpersprache: Wer sich selbst für
begehrenswert hält, berührt sich öfter, streicht sich
durch die Haare und macht so unbewusst aufmerksam auf sich. Geben Sie
zu, Sie haben gezuckt bei dem Ausdruck sich selbst für begehrenswert
halten. Wir sind es so gewohnt, den Körper als Katastrophengebiet
zu betrachten, dass die Idee, Freude an ihm zu haben, fast unanständig
ist. Wer seinen Körper nicht mag, zeigt es, indem er ihn versteckt:
Bluse über der Hose, bloß nichts Ärmelloses, egal, wie
warm es ist, hoffen, nicht zu genau angesehen zu werden. Es ist, als
ob man mit einem riesigen Schild Ich bin nicht sexy durch
die Welt liefe irgendwann fangen die Leute an, das zu glauben.
Umgekehrt funktioniert es aber genauso: Wer daran glaubt, sexy zu sein,
strahlt das aus. Und wird es so.
4. Klamotten werden überschätzt
Eigentlich ist es doch so einfach, oder? Roter Lippenstift, High Heels,
Ausschnitt bis da unten. Das ist, sorry, in 90 Prozent der Fälle
Karneval.
Unter der Verkleidung sieht man die Wahrheit: zaghaft, verkrampft, bedürftig.
Und das sieht man sogar noch deutlicher als den tiefsten Ausschnitt.
Wer sich dagegen in seinen ältesten Jeans und seinen neuesten
Glitzer-Flip-Flops pudelwohl fühlt, entspannt und unternehmungslustig,
ist einfach unwiderstehlich. Denn nicht die Klamotten sind sexy, sondern
der Mensch, der drinsteckt. Wie geschmeidig er sich in ihnen bewegt,
wie gern man ihn berühren möchte. Männer sagen immer,
sie hätten gern was zum Anfassen, und es ist tatsächlich
dieser Impuls, am liebsten die Hand auszustrecken, den erotische Menschen
auslösen. Sexiness hat mehr mit Fühlenwollen als mit Angucken
zu tun.
Diese Lust kann man fördern. Sahnige Haut (nicht unbedingt an
den nahe liegenden Stellen, sondern vielleicht an Schultern und Rücken),
fließende Bewegungen, Haare, in denen man wühlen möchte
(statt festbetonierter Igelköpfe) all das sind Einladungen
an die Welt, die niemand ausschlagen kann.
5. Das Leben lieben. Und es zeigen
Es gibt zwei beliebte Missverständnisse in Sachen sexy.
Und beide haben damit zu tun, dass man Männer eigentlich nicht
mag und deshalb unterschätzt.
Das Erste: zu glauben, dick auftragen zu müssen, weil die Kerle
es ja sonst nicht kapieren. Make-up mit der Maurerkelle verspachteln,
Brüste bis unters Kinn zurren, Sprüche wie aus der 0190er-Werbung.
Der andere Irrtum: dass es einen interessant macht, wenn man kühl
und abweisend ist. Wenn man so tut, als ob einen Männer gar nicht
interessieren. Nein: Es macht einen interessant, wenn man das Leben
liebt. Und Männer gehören verdammt noch mal sehr zum Leben
dazu. Sie spüren es, wenn man sie eigentlich verachtet.
Wärme ist sexy. Freundlichkeit ist sexy. Begeisterungsfähigkeit
ist unglaublich sexy. Echtes Interesse an der Umwelt, an anderen Menschen,
an Momenten. Das Talent, sich aus tiefstem Herzen über etwas zu
freuen und es auch zu zeigen. Die Gabe zu genießen. Sich mit jeder
Faser auf eine Erfahrung einzulassen. Wozu also mit blöden Spielen
Zeit verschwenden?
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