Die
zehn Regeln
So werden Sie sexy!
6. Anderen in die Augen schauen
eine Spur zu tief
Sexy sein ist nicht passiv höchstens Leute von überirdischer
Schönheit sind auch dann sexy, wenn sie schläfrig, träge,
desinteressiert sind. Männer finden Frauen sexy, die sich trauen,
ihr Interesse zu zeigen.
Und die das Talent haben, sie glauben zu machen, man sei der einzige
Mensch auf der Welt, der dieses Interesse auf sich zieht. (Hatten wir
erwähnt, dass nichts erotisierender ist als Imagination?)
Sexy ist: hingucken. Wach sein. Die Umgebung wahrnehmen. Andere Menschen
anschauen: freundlich, aufmerksam und ein bisschen zu lang. Völlig
angstlos und vielleicht ein klitzekleines bisschen herausfordernd. Und
dann wieder wegschauen. Und wieder hinschauen. Und ein bisschen lächeln.
Wie man richtig flirtet, Gott, darüber sind Bände geschrieben
worden. Und alle laufen nur auf das eine hinaus, ob beim Small Talk
auf einer Party oder beim Tanzen in der Disco: komplette Konzentration
auf den anderen. Nicht cool tun. Wirklich zuhören. Lachen. Sich
vorbeugen. Ihn berühren, nur kurz, ganz beiläufig. Wenn es
sich ergibt: ihn um einen Gefallen bitten. Das ist jetzt nicht zynisch
gemeint, aber: Nichts macht eine Person sexier als die Tatsache, dass
sie sich für mich interessiert.
7. Der Mut zum Anderssein
Wir hatten es schon erwähnt: Furchtlosigkeit ist immens sexy. Auch
die Furchtlosigkeit, ein bisschen neben der Spur zu sein.
Schon durch ihr Interesse an der Welt sind erotische Menschen auffällig.
Aber auch dadurch, dass sie es genießen, wenn die Welt an ihnen
Interesse hat. Indem sie es wagen, anders zu sein. Durch ausgefallenen
Schmuck oder ein merkwürdiges Auto oder die Unfähigkeit, an
Kinderspielplätzen vorbeizugehen, ohne eine Runde zu schaukeln.
Wir reden nicht von zwanghafter Originalität, sondern von charmantem
Eigensinn.
8. An Sex denken
Wir müssen jetzt allmählich mal über Sex reden, über
das schöne Reich der Möglichkeiten, das sich hinter dem Begriff
sexy auftut. Denn das ist vermutlich die Definition, auf
die sich die meisten Männer einigen könnten:
Eine Frau ist sexy, wenn sie wirkt, als ob ihr Sex Spaß machen
könnte. Großen Spaß. Nicht, dass sie es drauf anlegt,
aber wenn es sich ergäbe
Seltsamerweise gönnen sich Frauen in der Regel selten das Vergnügen,
Sex in seiner rein hypothetischen Form zum Teil ihres Lebens zu machen.
Hm, der da drüben sieht nett aus. Und schöne Hände
hat er wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sie auf
meinem Hintern
? ist ein Gedanke, den Frauen eher verdrängen,
statt ihn einfach nur zu genießen. Dabei ist gerade dieses ganz
unschuldige potenzielle Interesse, dieser leicht versonnene Blick auf
die Welt unglaublich sexy. Eau de Possibilité nichts duftet
süßer.
9. Wissen, was man hat
Und jetzt? Müssen Sie lernen, damit umzugehen.
Denn Sexiness ist ein sehr mächtiges Werkzeug, das man zum Kapern
93-jähriger Ölmilliardäre (böööse) ebenso
einsetzen kann wie zur Vermeidung eines Knöllchens (das ist okay)
und bei Gehaltsverhandlungen (schwer okay). Und gelegentlich muss auch
klar sein: Die tut nichts, die will nur spielen.
10. Immer ein Geheimnis bewahren
Gut, wir haben vorhin gesagt: Offenheit, Authentizität, Unaffektiertheit,
das ist alles sexy. Hier kommt das Aber: Ein kleines Eckchen müssen
Sie unbeleuchtet im Dunkeln lassen. Nicht alles gleich auf den Tisch
packen. Irgendetwas Letztes zurückhalten.
Sexiness hat nämlich viel mit den Phantasien zu tun, die man bei
anderen auslöst. Mit Mutmaßungen, Assoziationen, Geschichten,
die sich bei anderen formen. Je mehr Raum man für die Imagination
lässt, desto besser. Es ist wie der Sonnenbrillen-Effekt: Wer sie
trägt, fühlt sich in ihrem Schutz automatisch selbstbewusster
und mutiger. Und wird zugleich für alle anderen interessanter:
Welche faszinierende Person verbirgt sich bloß dahinter?
Oh, und wenn wir schon bei Sonnenbrillen sind: Eine Sonnenbrille richtig
absetzen ist wie sich ausziehen. Simpel und effektiv.
Ende
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