Wie mache ich einen Mann richtig an?
Einleitung
Männer
sind durchaus dankbar, gibt man ihnen zu verstehen, dass man sich mehr
vorstellen könnte als gemeinsame Restaurantbesuche. Sie müssen
es nicht aussprechen, aber Sie sollten es signalisieren: lockere Gespräche,
einladendes Lächeln, unkeusche Blicke, Sie wissen doch, wie das
geht.
Häufige Fehler:
» Die Schlampen-Panik
("Wenn ich ihm sage, dass ich mit ihm schlafen will, respektiert
er mich nicht mehr") Oh doch!
» Die Hinhaltetaktik
("Wenn ich ihn noch ein Vierteljahr zappeln lasse, verzehrt er
sich umso mehr nach mir") Oh nein!
» Die Kalte-Schulter-Strategie
("So weit kommt's noch, dass ich ihm Zeichen gebe. Er soll ruhig
um mich kämpfen!") Wieso eigentlich?
2. Ausziehen
Sie brauchen sich keine besondere Mühe mit der Inszenierung zu
geben, nüchterne Sachlichkeit reicht. Ihr Outfit sollte der Absicht
entsprechen. Winterliche Wollschlüpfer, verwaschene Slips oder
Still-BHs sind underdressed, kompliziert verhakte Korsetts, Latex oder
Slips ouverts overdressed. Die bewährte Fick-mich-Unterwäsche,
die Sie auch sonst immer bei den Dates tragen, nach denen es passieren
soll, genügt. Slipeinlagen oder fröhlich baumelnde Ausziehfädchen
sollten seinen Blicken verborgen bleiben; auch bei Männern kann
sich erotische Spannung jäh verabschieden. Wenn er schließlich
nackig ist, sollten Sie seinen Körper zunächst eher beiläufig
in Augenschein nehmen. Nicht jeder Penis verträgt glockenhelles
Gelächter.
Häufige Fehler:
» Wampe einziehen, Licht stockdunkel dimmen,
Titten verstecken, Cellu tarnen: Er will
poppen, nicht seine Freizeit mit einer Schisserin
vergeuden.
» Striptease-Vorführungen: Lassen Sie sich
doch für RTL2 casten.
» Enttäuschung zeigen: Soll er denn Ihre
Speckrollen doch noch kommentieren?
3. Kommunizieren beim Sex
Reden, lachen, stöhnen sind in Ordnung; labern, gackern und das
Haus zusammenbrüllen lassen zuverlässig seine Erektion schrumpfen.
Und was immer Sie vermutet haben: Männer gucken Pornos nicht, weil
ihnen die Dialoge gefallen, sondern weil die Handlung sie interessiert.
Ihre Performance im Bett sollte partnerschaftlich sein. Sex ist etwas
für zwei Menschen, nicht für einen Mann und ein Brett. Also
wäre es nett, gäben Sie dem Herrn, der in Ihnen steckt, das
Gefühl, dass Sie anwesend sind.
Häufige Fehler:
» Grundstellung einnehmen, Augen schließen:
Warum haben Sie überhaupt
angefangen?
» Sich auf ihn stürzen: Nie etwas von Timing
gehört?
» "Tiefer! Fick mich! Du machst mich so
geil!" Gehts noch?
» "Kannst du mich bitte ganz doll festhalten,
ich liebe dich so, ich habe dich
immer geliebt, liebst du mich auch?"
Gehts noch?
4. Vorspiel
Ein wenig Rummachen zum näheren Kennenlernen finden auch Männer
schön. Knutschen, Ihre Brüste über seine Brust glitschen
lassen, dreckige Dinge in sein Ohr hauchen: sehr willkommen. Sie sollten
davon ausgehen, dass er keine süße Muschikatze ist und es
lieber hat, mit forderndem Nachdruck berührt zu werden als mit
ängstlicher Zärtlichkeit. Und es nervt außerordentlich,
wenn Sie bei Ihren Expeditionen alles unterhalb der Gürtellinie
weitflächig umstreicheln.
Häufige Fehler:
» Mit Ihren tollen langen blonden Haaren, mit
Ihren hinreißend geschwungenen
Wimpern, mit Ihren sensiblen Fingerkuppen sanft
seinen ganzen Körper
erforschen ("Fass endlich meinen Schwanz
an!").
» Ihre französisch manikürten Fingernägel
herzhaft in seinen Rücken krallen, weil Sie
doch eine so leidenschaftliche Liebhaberin
sind ("Wie komm ich bloß von
dieser Irren weg?").
5. Genitalien
Falls Sie vor Penissen Angst oder Abscheu empfinden, sollten Sie Sex
mit Männern meiden, hat ja keiner was von. Ein Schwanz will mit
Vergnügen, Absicht und Interesse, nicht nebenbei berührt werden.
Einige Faustregeln: gequetschte Hoden sind aua, stakkatohaftes Gerubbel
sorgt für Verstimmung, Variationen machen auf angenehme Weise wahnsinnig.
Falls Sie ihn gern betteln hören, genügt es, ihn ein Dutzend
mal bis grausam knapp vor die Ejakulation zu stimulieren.
Häufige Fehler:
» Nicht oder zu sanft anfassen.
» Mit Herablassung anfassen.
» Gelangweilt anfassen.
» Über die Eichel schrabbeln, an den Hodensäcken
ziehen, wie eine Besengte rumreiben.
» Die kantigen Modeschmuckringe vorher nicht
abnehmen.
6. Soll ich? ("Blasen")
Formen Sie mit den Lippen eine nette kleine Manschette, nehmen Sie
beherzt seinen Penis in den Mund und machen Sie, was logisch erscheint.
Sie können Ihre Aktivitäten mit den Händen unterstützen,
mit den Zähnen sollten Sie sich zurückhalten. Ob Sie schlucken
oder spucken, ist Ihre Sache. Andererseits ist Sperma nicht ekliger
als Lipgloss, Karamellsirup oder Sprühsahne.
Häufige Fehler:
» Das-mach-ich-nur-dir-zuliebe-Gesichtsausdruck.
» Warum-hast-du-mich-nicht-gewarnt-Gesichtsausdruck.
» Würgegeräusche.
7. Liebe machen ("Ficken")
Wie Sie Ihre Genitalien miteinander verstöpseln, ist egal, Hauptsache,
dass. Bei Stellungen, bei denen Sie Tempo und Intensität bestimmen
(Cowgirl, Reverse Cowgirl usw.), haben Sie möglicherweise mehr
Spaß bei jenen Herren, die sich nicht zurückhalten können.
Häufige Fehler:
» Teilnahmslosigkeit.
» Kopf herumwerfen. Zappeln. Laut schreien. Leise
wimmern. Manisch glotzen.
» "Noch eine Minute, nur noch eine Minute
"
» "Kann es sein, dass ich den Herd nicht
abgeschaltet habe?"
8. Perverser Schweinkram
Männer sind ein entdeckerisches Geschlecht und probieren gern
alles Mögliche aus: Fesseln, gefesselt werden, Ihre beste Freundin
dazubitten, Sie in Overknee-Stiefeln nageln. Einiges davon ist nett,
manches höchst albern (aber das weiß man oft erst hinterher).
Wobei Sie mitmachen, müssen Sie selbst entscheiden, Sie sollten
sich nicht unter Druck setzen lassen. Andererseits gibt es auf dieser
Welt den einen oder anderen Trick, der großartige, hochgradig
verwirrende Orgasmen bewirkt.
Häufige Fehler:
» "Echt nicht!"
» "So weit kommts noch!"
» "Was denkst du von mir!"
» "Hat das diese Tussi mit dir immer gemacht?"
9. Orgasmus
Wenn Sie lange genug seine von Gott vorgesehenen Körperteile
stimulieren, wird er kommen. Für Männer ist das kein Problem,
also müssen wir darüber nicht reden. Falls es anderswo als
in Ihrer Vagina, Ihrem Mund oder anderen interessanten Körperöffnungen
geschieht, haben Sie ein Problem mit seinem klebrigen Schmodder. Schwarze
Satinbettwäsche ist keine so tolle Idee.
Häufige Fehler:
» "Na endlich!"
» "Konntest du nicht warten?"
» "Toll war das aber nicht
"
10. Hinterher
Wie immer es für Sie war: Jetzt ist nicht die Zeit für Kuschelorgien
oder Ihre private Agenda 2010. Vermutlich wird er eine der folgenden
Aktivitäten vorziehen: eine Zigarette rauchen, zum Kühlschrank
marschieren, Pipi machen. Gönnen Sie ihm ein paar Minuten Regeneration
und verschieben Sie den emotionalen Kram auf später. Oder fangen
Sie wieder von vorn an. Falls er einschläft, liegt es meist daran,
dass er sich entspannt fühlt und keine verheißungsvolle Alternative
geboten bekommt. Dem ließe sich abhelfen.
Häufige Fehler:
» Findest-du-nicht?-Sätze.
» Was-ich-immer-schon-mal-sagen-wollte-Sätze.
» Hast-du-dir-nie-darüber-Gedanken-gemacht?-Sätze.
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